Erinnern und Vergessen sowie die Rolle des Gedächtnisses erhalten im Informationszeitalter eine grundsätzlich neue Bedeutung. Wenn alles gespeichert werden kann, wird Erinnerung zur Nebensache. Zugleich beklagen wir, dass die Gedächtniskräfte nachlassen – bis hin zur stetigen Zunahme von Demenzerkrankungen. Rudolf Steiner hat zu diesen Themen Forschungsergebnisse vorgelegt, die sich grundsätzlich von allem unterscheiden, was Psychologie, Pädagogik und Gehirnforschung darüber sagen. Was er über die Bedeutung des Erinnerns und Vergessens entwickelt hat, ist aus einer exakten Beobachtung seelischer Sachverhalte entwickelt, vor dem Hintergrund eines subtilen Erlebens innerer Vorgänge des Bewusstseins. Erst dadurch wird verständlich, welch wichtige Bedeutung dem Gedächtnis zukommt und wie Erinnern und Vergessen gleichwertige Bestandteile sind für die innere Entwicklung, vom Lernprozess bis hin zum spirituellen Wachstum.
Die Auseinandersetzung mit Steiners Gedanken ermöglicht eine neue Beurteilung des Umgangs mit Speichermedien und gibt wichtige Anregungen, wie das Bewusstsein in einer digitalen Umgebung autonom und schöpferisch bleiben kann. Der vorliegende Themenband bietet erstmals eine Zusammenstellung der zahlreichen Aussagen in Rudolf Steiners Vorträgen und verschafft damit einen bisher einmaligen Einblick in die Vorgänge der Gedächtnisbildung, des Erinnerns und Vergessens.
Gedächtnis, Erinnern und Vergessen
Ausgewählte Texte
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978-3-7274-5367-0
2016
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Herausgegeben und kommentiert von Andreas Neider
Broschur
05367