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Vorträge über soziale und wirtschaftliche Themen

GA 328 – 341

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges zeigte sich, dass nicht nur im politischen Bereich, sondern auch innerhalb wirtschaftlicher Zusammenhänge und im Kulturleben neue Ideen gefragt waren. Rudolf Steiner schaltete sich in diese Situation ein – das erste Mal, dass er es unternahm, an der tagesaktuellen gesellschaftlichen Front tätig zu sein, unterstützt von engagierten Mitarbeitenden. Im Zentrum stand die Dreigliederung des sozialen Organismus, d.h. die notwendige Autonomie der Bereiche Kultur, Politik und Wirtschaft – anstelle der zentralen Verwaltung durch den Einheitsstaat. Es handelte sich dabei nicht um eine weitere soziale Theorie, sondern um die Darstellung von Prozessen, deren Unterdrückung zum Desaster der damaligen Zeitverhältnisse führten. Rudolf Steiner erkannte, dass die Begriffe, mit denen die Entscheidungsträger umgingen, hoffnungslos veraltet waren und dass es darum ging, die verborgenen Lebensgesetze des Sozialen ans Tageslicht zu bringen – jeweils unter Berücksichtigung eines spirituellen Menschenbildes, das die bisherigen engen Grenzen des Menschseins erweiterte. 1917 war er federführend bei einem Memorandum an die österreichische und deutsche Regierung, doch fiel eine Reaktion darauf aus. Allerdings entwickelte sich innerhalb der Anthroposophie eine aktive Dreigliederungsbewegung, die Rudolf Steiner durch viele Vorträge unterstützte und begleitete. Damit entstand auch ein wirtschaftlicher Impuls sowie die Gründung von Unternehmungen. In der Folge kam es zu einem Vortragszyklus, dem sogenannten «Nationalökonomischen Kurs», in dem Rudolf Steiner zentrale Begriffe und Sachverhalte des Wirtschaftslebens aus einer umfassenden Perspektive heraus neu darstellte. Bis in die Gegenwart hinein sind diese Impulse noch wirksam, unter anderem in alternativen Banken.