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Vorträge über Naturwissenschaft

GA 320 – 327

Die Bedeutung und das Verständnis von Wissenschaftlichkeit waren für Rudolf Steiner zentral. So bezeichnete er die Anthroposophie oft als Geisteswissenschaft – allerdings nicht im Sinne der heutigen «Humanities», sondern verstanden als einen Erkenntnisweg zum Geistigen, der methodisch dem Vorgehen der exakten Naturwissenschaften entspricht. Das wurde schon zu seiner Zeit wenig verstanden, und in der heutigen Gesellschaft trifft es auf eine nochmals anders geartete Konstellation. Viele spirituelle Konzepte der Gegenwart gehen mit quantenphysikalischen Erkenntnissen Allianzen unterschiedlicher Seriosität ein. Es stellt sich daher umso deutlicher die Frage, wie eine Spiritualisierung der Naturwissenschaft möglich ist jenseits eines materialistischen Spiritualismus oder eines spirituellen Materialismus. Rudolf Steiners Vorträge über Naturwissenschaften widmen sich einerseits ganz konkreten Wissenschaftsbereichen, andererseits behandeln sie die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Forschungsweise innerhalb der Kulturgeschichte. Dass er den Fokus auf die Bedeutung des Beobachters und seine Bewusstseinssituation richtet, war schon vor hundert Jahren zukunftsweisend, ebenso sein interdisziplinärer Ansatz. Dass somit der Fortschritt der Forschung nicht bloß in der Optimierung der Instrumente und Techniken bestehen kann, sondern auf die seelisch-geistige Entwicklung des Forschenden aus- gerichtet sein muss, ist noch immer das eigentlich Neue und Einmalige. Es eröffnet Perspektiven für eine Forschung, die nicht ökonomisch motiviert, sondern moralisch-ethisch fundiert ist.