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Vorträge über Kunst

GA 271 – 292

Kunst nimmt eine zentrale Stellung innerhalb der Anthroposophie ein. Auf der einen Seite vertrat Rudolf Steiner einen erweiterten Kunstbegriff, indem er von Erziehungskunst, Heilkunst oder sozialer Kunst sprach. Auf der andern Seite beschäftigte er sich intensiv mit den traditionellen Kunstgattungen und ästhetischen Fragen, zudem inaugurierte er neue Künste wie die Eurythmie oder die Sprachgestaltung. In diesem Zusammenhang ist oft von einem anthroposophischen Kunstimpuls die Rede. Damit ist keineswegs ein neuer Stil gemeint, dessen äußerliche Formen sogleich eine Zuordnung ermöglichten, es geht vielmehr um eine radikale Rückführung der Kunst auf ihre Entstehung im schöpferischen Menschen als leiblich-seelisch-geistiges Wesen. Eine Spiritualisierung der Kunst also, und nicht eine Ästhetisierung des Spirituellen – das wird auch in Rudolf Steiners Vorträgen über Kunst entwickelt. Das künstlerische Schaffen erhält damit Dimensionen, die weit über das hinausgehen, wie Kunst heute produziert und rezipiert wird. Kunst wird zum Gestaltungsraum spiritueller Erfahrungen, zu einer Methode auch therapeutischen Wirkens und zu einem Initiativmoment sozialer Erneuerung. Vor allem aber bleibt die Kunst eine Lebensquelle des Menschen in Zeiten der Gefahr einer transhumanistischen Verdrängung.